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09.02.2021: Erstes BRIDGE-Discovery-Projekt an der School of Engineering: PDF-Dokumente sollen einfacher barrierefrei werden

PDF-Dateien für Sehbehinderte zugänglich zu machen, ist heute noch mit zu viel manuellem Aufwand verbunden. ZHAW-Forschende entwickeln dafür ein halbautomatisches System. Gefördert wird das Projekt vom Sonderprogramm BRIDGE des Bundes.

Unzugängliche PDFs stellen insbesondere in der Wissenschaft ein grosses Hindernis für Menschen mit Sehbehinderungen dar.

Obwohl es eines der beliebtesten Dokumentformate ist, sind PDF-Dateien vielfach nicht oder nur teilweise für Sehbehinderte zugänglich. Dies, weil sie nicht vollständig mit Vorleseprogrammen kompatibel sind. Dafür müssen Autorinnen und Autoren verschiedenen Strukturelementen beim Erstellen des PDFs manuell spezielle «Tags» hinzufügen. Dies ist jedoch sehr zeitaufwändig, insbesondere bei wissenschaftlichen Dokumenten. Bisher gibt es noch keine zuverlässige automatisierte Methode, um die Seitenstruktur und somit die Lesereihenfolge zu erkennen sowie Tabellen, Formeln und Grafiken korrekt zu interpretieren. Für jeden dieser Aspekte hat die Forschung bereits unterschiedliche Ansätze untersucht, deren Ergebnisse jedoch nicht ausreichen, um eine vollständige Automatisierung der jeweiligen Verarbeitungsschritte zu ermöglichen. «Angesichts der vielen offenen Forschungsfragen ist es nicht unser Projektziel, den Bereitstellungsprozess von PDF-Dateien vollständig zu automatisieren», sagt ZHAW-Forscher Alireza Darvishy. «Aber mit der Automatisierung möglichst vieler Prozessschritte wollen wir den Aufwand für die Autoren auf ein Minimum reduzieren.»

Von der richtigen Segmentierung bis ins Detail

Dazu untersuchen die ZHAW-Forschenden in einer ersten Phase die Möglichkeiten der automatischen Erkennung von Struktur und Lesereihenfolge einer PDF-Seite. Dabei bauen sie auf Deep-Learning-Ansätzen auf, die am ZHAW-Institut für angewandte Informationstechnologie für die Segmentierung von Zeitungsartikeln entwickelt wurden. «Eine genaue Segmentierung der Inhaltselemente ist entscheidend für den Erfolg der nachfolgenden Verarbeitungsschritte», erklärt Darvishy. «In der zweiten Phase konzentrieren wir uns darauf, wie Formeln zugänglich gemacht werden können, da sie einen wesentlichen Teil von PDFs in den MINT-Bereichen ausmachen.» Das Ergebnis wird ein halbautomatisches System sein, das die effiziente Konvertierung von herkömmlichen PDFs in für alle zugängliche PDFs ermöglicht, indem die verschiedenen Inhaltselemente eines Dokuments so identifiziert und konvertiert werden, dass ein Vorleseprogramm diese Informationen korrekt wiedergeben kann.

Erstmals Fördermittel durch BRIDGE

Für vier Jahre erhält das Projekt als erstes überhaupt an der ZHAW School of Engineering Unterstützung vom Sonderprogramm BRIDGE des Bundes. BRIDGE ist ein gemeinsames Programm des Schweizerischen Nationalfonds (SNF) und der Innosuisse. Es schafft ein neues Förderungsangebot an der Schnittstelle von Grundlagenforschung und wissenschaftsbasierter Innovation und ergänzt damit die Förderungstätigkeit der beiden Trägerorganisationen. «Das Verfahren ist sehr kompetitiv. Nur rund zehn Prozent der eingereichten Projekte werden unterstützt», sagt Darvishy. «Für uns ist das ein grossartiger Erfolg.»

21.10.2019: Alireza Darvishy von ITU nominiert

Alireza Darvishy wurde als Experte und Evaluator für die Evaluierungsphase des regionalen Wettbewerbs für barrierefreies Europa ausgewählt, der von der ITU organisiert und veranstaltet wird.

Der Wettbewerb ist Teil der zweiten Ausgabe von "Accessible Europe: ICT 4 ALL", dem ITU-EC Forum für Europa. Er bietet Innovatoren aus dem privaten, öffentlichen, gemeinnützigen und akademischen Sektor die Möglichkeit, Ideen zur Förderung des Innovationsökosystems in Bezug auf ICT Accessibility einzureichen.

Die Gewinner des Wettbewerbs werden auf dem kommenden ICT-4-ALL-Forum bekannt gegeben, das im Dezember 2019 in Malta stattfindet.

13.09.2017: Thema „Barrierefreihet by Design“ in der Ausgabe von Netzwoche

Netzwoche hat sich in der Ausgabe von 13. September unter anderem dem Thema Barrierefreiheit gewidmet. In dieser Ausgabe werden diverse Experten zu diesem Thema befragt. In einer Interview gibt ebenso Alireza Darvishy Auskunft über seine Tätigkeit.

Interview mit Alireza Darvishy

16.08.2017: Broschüre "Altersgerechte mobile Applikationen" in Englisch veröffentlicht

Die Broschüre "Altersgerechte mobile Applikationen" ist nun in der englischen Fassung unter dem Titel "Age-Appropriate Mobile Applications" verfügbar.

In Zusammenarbeit mit dem Zentrum für Gerontologie der Universität Zürich haben wir Grundlagen und Empfehlungen zum Thema "Altersgerechte mobile Applikationen" erarbeitet. Die Erkenntnisse sind in dieser Broschüre zusammengefasst. Sie dient Auftraggebern sowie Entwicklern selbst als Leitfaden.

Broschüre herunterladen (PDF, 430 kB)

16.01.2017: Interview mit Alireza Darvishy für den Nachhaltigkeitsblog der Swisscom

Alireza Darvishy äusserte sich in einem Interview zum Thema Barrierefreiheit von digitalen Medien, wie zum Beispiel Swisscom TV.

12.12.2016: UNESCO-Auszeichnung für ZHAW-Forscher Alireza Darvishy

Alireza Darvishy von der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften (ZHAW) erhält für seinen langjährigen Einsatz für den barrierefreien Zugang zu Informations- und Kommunikationstechnologien den "UNESCO/Emir Jaber Al Ahmad Al Jaber Al Sabah"-Preis Die zum fünften Mal vergebene Auszeichnung geht damit erstmals in die Schweiz.

12.12.2016: Unesco vergibt Preis an ZHAW-Forscher

Seit rund 20 Jahren setzt sich der ZHAW-Forscher Alireza Darvishy in zahlreichen Projekten dafür ein, Menschen mit Behinderung den barrierefreien Zugang zu Informations- und Kommunikationstechnologien zu ermöglichen. Zum ersten Mal geht der Preis an die Schweiz.

03.11.2016: ICT-Accessibility Lab bei der Delegation nach Japan und Korea

Besuch der Delegation aus verschiedenen Schweizer Fachhochschulen

Eine Delegation aus verschiedenen Schweizer Fachhochschulen besuchte im Oktober 2016 Japan und Korea. Alireza Darvishy, Leiter des ICT-Accessibility Lab, war Mitglied dieser Delegation. Das Thema war "Healthy Ageing in the Age of New Technologies". Dabei wurden verschiedene Forschungsinstitute und Einrichtungen besucht. Die Idee der Reise war, den Weg für zukünftige Kooperationen zwischen Fachhochschulen und Firmen in der Schweiz und in Japan und Korea zu ebnen.

Die Hochschul-Delegation bei der Schweizer Botschaft in Tokyo

Alireza Darvishy mit dem Schweizer Botschafter in Tokyo

25.08.2016: Broschüre "Altersgerechte mobile Applikationen" veröffentlicht

Das ICT-Accessibility Lab der ZHAW School of Engineering hat in Zusammenarbeit mit dem Zentrum für Gerontologie der Universität Zürich Grundlagen und Empfehlungen zum Thema "Altersgerechte mobile Applikationen" erarbeitet. Die Erkenntnisse sind in einer Broschüre zusammengefasst. Diese dient Auftraggebern sowie Entwicklern selbst als Leitfaden.

Den Fahrplan abrufen, das Zugbillett lösen oder mit dem Enkel chatten – zunehmend nutzen auch ältere Menschen ein Smartphone oder einen Tablet-Computer. Die barrierefreie Nutzung einer mobilen Anwendung setzt aber voraus, dass die besonderen Bedürfnisse älterer Menschen bei der Entwicklung von Applikationen schon frühzeitig miteinbezogen werden. Das ICT-Accessibility Lab der ZHAW School of Engineering hat deshalb zusammen mit dem Zentrum für Gerontologie der Universität Zürich die Bedürfnisse und Anforderungen der Generation 65plus an mobile Applikationen untersucht. Die daraus entstandene Broschüre soll dazu beitragen, dass im heutigen Alltag von Seniorinnen und Senioren nicht nur Wohn- und Aussenräume, sondern auch virtuelle Räume und mobile Anwendungen barrierefrei gestaltet werden.

Aufgeteilt in zehn Bereiche skizziert die Broschüre altersbedingte Einschränkungen, mit denen die Usergruppe 65plus häufig konfrontiert ist. Im Zentrum stehen konkrete Empfehlungen in Form von Prinzipien und Checklisten. Da das Smartphone und auch das Tablet kleiner sind als der herkömmliche Computer, ist es beispielsweise umso wichtiger, dass die Darstellungen innerhalb einer Applikation nicht überfüllt und die Handhabung nicht allzu kompliziert ist. Mobile Endgeräte werden an verschiedensten Orten und unterwegs eingesetzt und müssen daher anderen Gegebenheiten standhalten als die Arbeit am Computer mit einem grossen Bildschirm in den heimischen vier Wänden.

Personen, die Applikationen in Auftrag geben oder selber solche konzipieren sowie entwickeln, sollen auf diese Weise für das Thema sensibilisiert werden. Wenn mobile Applikationen wegen der altersbedingten Einschränkungen oder wegen der fehlenden Benutzerfreundlichkeit nicht oder nur teilweise zugänglich sind, tendieren ältere Menschen erwiesenermassen eher dazu, auf die betreffende Applikation zu verzichten. Es ist daher auch im Interesse von Anbieterinnen und Anbieter von Applikationen, auf die Erwartungen und Bedürfnisse der älteren Generation aktiv einzugehen.

Broschüre herunterladen (PDF, 430 kB)

23.03.2016: Paper für ICCHP Konferenz akzeptiert

Das ICT-Accessibility Lab hat ein Paper für die 15th International Conference on Computers Helping People with Special Needs (ICCHP) eingereicht, welches als full paper akzeptiert wurde. Die ICCHP findet alle zwei Jahre statt und ist eine renommierte Accessibility Konferenz. Für weitere Informationen siehe http://www.icchp.org.

05.01.2016: KTI-Projekt: Von der Notruf-Uhr zum Personensicherheits-System

Das ICT-Accessibility Lab vom Schwerpunkt Human Information Interaction des InIT und die Firma Limmex starten im Januar 2016 das KTI-Projekt MOSSEW. Seit langem ist die Uhr der Firma Limmex bekannt als Notruf-Uhr für ältere Menschen. Das Ziel dieses Projekts ist es, die Notruf-Uhr zu einer Personensicherheits-Uhr weiter zu entwickeln, die allgemein für Personen mit einem erhöhten Sicherheitsbedürfnis eine optimale Lösung bietet. Solche Personen sind nicht nur ältere allein wohnende Menschen und deren Angehörige, sondern auch Individualsportler und Frauen die allein unterwegs sind oder Eltern mit ihren Kindern.

05.01.2016: UNESCO lädt Accessibility-Experten als Speaker an die ICTA ein

Die fünfte "International Conference on ICT & Accessibility - ICTA" fand vom 21. bis 23. Dezember 2015 in Marrakesch, Marokko statt. Die Konferenz deckt verschiedene Bereiche mit Bezug zu ICT und Ausbildung ab mit speziellem Fokus auf technologiegestütztes Lernen für Menschen mit besonderen Bedürfnissen. Die eingreichten Beiträge schlagen neue Ansätze und Tools vor, beschreiben die gemachten Erfahrungen und zeigen den State-Of-The-Art auf. Die Präsentationen aus dem akademischen Umfeld, der Gesellschaft, der Wirtschaft und der Industrie umfassen viele Bereiche zum Thema Barrierefreiheit.

Zum Sitzungsteil "From Exclusion to Empowerment - Way Ahead in the MENA Region" wurde Alireza Darvishy, Leiter des ICT-Accessibility Lab des InIT, als Speaker von der UNESCO eingeladen. In seinem Referat stellt er Massnahmen zur Implementierung der UNESCO New Delhi Declaration vor. Alireza Darvishy konnte den Leiter der "Information Section" der UNESCO Dr. Indrajit Banarjee persönlich kennenlernen und ihn für das Projekt PAVE des ICT-Accessibility Lab begeistern. Arabische und nordafrikanische Länder unterstützen das Thema Barrierefreiheit mit der Durchführung von Doktorarbeiten und Forschungsprojekten. Die an der Konferenz neu geschaffenen Kontakte eröffnen neue Chancen, um in der Zukunft mit arabischen Ländern gemeinsame Projekte durchzuführen.

Gruppenbild der Teilnehmer (A. Darvishy: sitzend in der Mitte links)

Bildungsministerin von Marokko mit A. Darvishy

23.07.2014: Internationale Auszeichnung für Informatikprojekt der ZHAW

Am ICT-Accessibility Lab der ZHAW School of Engineering haben Luchin Doblies und David Stolz ein Webtool entwickelt, das bestehende PDF-Dokumente barrierefrei lesbar macht. Mit ihrer neu entwickelten Software gingen die beiden Informatikabsolventen am internationalen Wettbewerb SS12 als Sieger hervor.

Detailansicht Medienmitteilung

Preisübergabe an der ICCHP 2014 in Paris

04.07.2014: ICT-Accessibility Lab als Experte bei der WHO in Genf

Am 3. und 4. Juli 2014 fand in Genf die erste Tagung «Global Cooperation on Assistive Health Technology» bei der WHO in Genf statt. ICT-Accessibility Lab war als Experte eingeladen.

Global Cooperation on Assistive Health Technology

Am 3. und 4. Juli 2014 nahmen mehr als 80 globale Organisationen, darunter Vertreter aus den Bereichen Gesundheit und unterstützende Technologien sowie andere Interessenvertreter, an einem WHO-Treffen in der WHO-Zentrale in Genf teil. Das Thema: die globale Zusammenarbeit im Bereich unterstützender Technologien (Global Cooperation on Assistive Technology/GATE). Alireza Darvishy hielt eine Präsentation und stellte das ICT-Accessibility Lab vor.

Auf der Tagesordnung standen die folgenden Punkte:

  1. Erstellung eines Forschungsplans
  2. Ausarbeitung einer globalen Umfrage, um einen Überblick über den Status quo zu erhalten
  3. Herstellung von Verbindungen mit den medizinischen/Gesundheitsprodukten, den Bemühungen um eine allgemeine Gesundheitsversorgung (Universal Health Coverage/UHC) und den Entwicklungszielen
  4. Unterstützung bei der Umsetzung von Artikel 32 der UN-Behindertenrechtskonvention
  5. Verbesserung des Zugangs zu hochwertigen, erschwinglichen unterstützenden Technologien
  6. Organisation eines Gipfeltreffens (Evidence Summit) im Jahr 2015
  7. Organisation eines globalen Gipfeltreffens oder Weltkongresses im Jahr 2016
  8. Mobilisierung von Ressourcen zur Entwicklung von GATE